Isabella Schicktanz
 
Tanzt der Körper, gerät die Seele in Bewegung

Imkern mit der Einraumbeute 2017 bis 2019

Die Blogbeiträge der ersten Jahre habe ich an dieser Stelle abgelegt.

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  • Von dem Schwarm, der uns WIRKLICH Arbeit machte ;-)
  • Es schwärmt sich besser zusammen - aber vier Schwärme in einer Woche?
  • Verpollte Brutnester - dann mal fröhliches Schwärmen

11.06.2019

Von dem Schwarm, der uns WIRKLICH Arbeit machte ;-)

Drei bzw. vier Wochen ist es her, dass die Flut unserer Schwärme begonnen hat und deshalb hier ein kleiner Zwischenstand mit kurzem Rückblick.
 
Rückblick
Ab dem 13. Mai ging es in einer Woche mit vier Schwärmen los. Alle Schwärme waren extrem einfach einzufangen, groß und super brav bzw. sanftmütig. Drei der vier Schwärme habe ich verschenkt, einen Schwarm behalten - dieser wurde Volk 8.
 
Nach knapp zwei Wochen hatten wir dann den fünften Schwarm, der sich in ca. vierzehn Meter Höhe unserer Eiche gesammelt hat.

Der Schwarm flog hin und her und fand keine rechte Ruhe (so mein Eindruck) und landete dann in der hohen Eiche – zunächst unerreichbar für uns. Ich sagte nur: „Ich fahre kurz zur Physio und bin in einer halben Stunde wieder da. Dann überlegen wir gemeinsam weiter“.
 
Ich ging, kam zurück und – was soll ich sagen – Jan hat sich eine Verlängerung mit einer weiteren Verlängerung der Teleskopstange für den Schwarmfangsack gebaut – ein riesiges Ding!
 
Leider habe ich von der ganzen Aktion keinerlei Fotos, so dass nur Worte ausreichen müssen… aber bei den folgenden Ausführungen reicht jede Art von Phantasie.
 
Jan – nach den letzten Schwarmfängen nur noch ohne Schleier unterwegs – wollte auch diesmal keinen überziehen. Alles Reden von meiner Seite half nichts. Er sagte nur: „um im Baum mit dem Schwarmsack an der Stange zu hantieren, benötigt er Platz – da sei ein Anzug oder Schleier nur hinderlich.“
 
Es kam, wie es kommen musste: Jan stieg hoch, positionierte den Schwarmfangsack unter der Bienentraube, schüttelte am anderen Ende der Teleskopstange, ein großer Teil der Mädels fiel bei der Höhe neben den Fangsack weiter nach unten und landete nicht besonders erfreulich auf dem ganzen Körper von Jan.

Insgesamt erhielt er für die Menge der Bienen aber nur wenige Stiche. Schlecht war in der Situation allerdings, dass er sich mit dem Fangsack am Stab
noch immer in sechs Metern Höhe im Baum befand und nun möglichst sanft – trotz der aufgebrachten Bienen – vom Baum klettern musste. Aber es ging alles relativ glimpflich über die Bühne. Jan lief einmal ums Haus (um die aufgebrachten Bienen hinter sich zu lassen) und kam dann wieder. Ab diesem Zeitpunkt hat er wieder einen Schleier getragen!
 
Die Mädels habe ich in die Schwarmkiste umgebettet und den Schwarmbeutel neben der Kiste platziert, damit die übrigen Damen selbst einlaufen können. Bei der ganzen Aktion sind aber viele Mädels wieder auf den Baum zurück und es war schnell klar, dass die Königin nicht dabei war. Ein Teil der Bienen verblieb im Kasten, viele zogen aber wieder nach oben… immer wieder!

Dieses Vorgehen hat Jan über ein halbes Dutzend Mal durchgeführt: hoch in den Baum, mit dem Schwarmsack an dem Zweig geschüttelt, Schwarmsack zugeklappt und mir nach unten gegeben. Ich habe die Bienen umgebettet und Jan wieder den Sack zurückgegeben.
 
Um 21:00 Uhr waren wir immer noch nicht fertig und haben oben noch immer eine kleine Traube gesehen – diese am nächsten Morgen nochmals eingefangen.
 
Dieser Schwarm kam dann noch für eine Nacht in Kellerhaft. Ob die Königin dabei und gesund war, war zu diesem Zeitpunkt und auch später nie ganz klar: der Schwarm verhielt sich ruhig, aber doch etwas anders als die anderen Schwärme. Das Einlaufen am nächsten Tag – diesen Schwarm wollte ich niemandem geben (wenn nicht klar war, ob die Königin gesund ist) – verlief ok, aber sie waren dennoch deutlich unruhiger – aber eben auch nicht sooo schlimm. Ich war hin- und hergerissen.

Die Mädels flogen sich ein und begannen mit dem Aufbau, trugen etwas Pollen und gut Nektar ein – der Flugbetrieb ließ aber schon Tag für Tag etwas mehr nach.
 
Aktueller Stand
Nach 18 Tagen waren die Mädels zwar immer noch relativ ruhig, aber es gab keine Königin, keine Eier.
Ich habe mich dann entschieden, das Volk mit einem anderen zu vereinigen. Ich habe die Mädels kräftig eingeräuchert, damit sie ihre Honigblasen füllen (und damit ein Willkommensgeschenk mitbringen) und dann bei einem Nachbarvolk eingehängt. Auch hier: es blieb alles unglaublich ruhig, kaum Aufbrausen usw.

Die Königin des Nachbarvolks ist auch Tage nach der Vereinigung da, so dass die Vereinigung hoffentlich positiv verlaufen ist.

Admin - 15:24 @ Imkern