Isabella Schicktanz
Tanzt der Körper, gerät die Seele in Bewegung

Imkern mit der Einraumbeute 2017 bis 2019

Die Blogbeiträge der ersten Jahre habe ich an dieser Stelle abgelegt.

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29.05.2017

So viel passiert - eine erste Durchsicht

Fast zwei Wochen sind seit dem Einzug des Naturschwarms vergangen und was soll ich sagen, die Mädels halten uns auf Trab.

Unser Grün-weißes-Volk (unser “Werder-Völkchen”) mit Königin Finchen: ein super sanftmütiges Volk, das stetig von morgens bis abends Pollen und Nektar einbringt. Die Durchsicht ergab ein sehr verteiltes Brutnest auf viele Waben. Das ist natürlich nicht so schön, aber das werde ich im Auge behalten. Aber: es gab jede Menge frische Eier in allen Stadien, so dass wir sicher sein können, dass die Königin da ist und Eier legt.

Unser Blau-rotes-Volk mit Tiffy: hier der erste Schock. Am Einzugstag des Naturschwarms am 17.05. war am Morgen noch alles ok. Am Nachmittag allerdings konnte ich ganz deutlich sehen, dass es unruhig am Flugloch wurde - für mich deutliche Anzeichen, dass etwas nicht stimmt. Die Bienen wurden zunehmend unruhiger, liefen im Zickzack auf dem Flugbrett wild umher.
Am Abend habe ich dann kurz reingeschaut und die Königin tot am Boden gesehen, umringt in einem Stern von Bienen, die sie nicht berührten. Ich nehme an, dass die Königin nicht abgestochen wurde sondern aus einem anderen Grund gestorben ist.
Bei der Durchsicht konnte ich auch keine frischen Eier (Stifte) erkennen, so dass die Mädels nicht ohne Weiteres eine neue Königin heranziehen können. Also gab es nur zwei Optionen:

1. die Bienen in einiger Entfernung ins Gras fegen, damit sie sich bei den anderen einbetteln.
2. die Mädels mit einem anderen Volk vereinen.

Wir haben uns dann auf Rat eines bekannten Imkers für einen neuen Ableger mit Königin entschieden, den wir mit dem Schwarm vereinigen wollten.
Dazu hat Jan mir einen Rahmen mit Papier bespannt, das Papier mit mehreren Messerstichen angeritzt und wir haben die beiden Völker in eine Beute gemeinsam eingesetzt.
Die Idee: der Duft der Königin aus dem neuen Ableger gelangt über die kleinen Löcher im Papier zum Volk ohne Königin. Diese Mädels können sich an den Geruch der Königin langsam gewöhnen und fressen die kleinen Löcher an, so dass diese größer werden. So können zunächst nur einige Bienen rüber zu den anderen und es findet eine ruhige Gewöhnung und dann Vereinigung der beiden Völker statt.

Nach etwas mehr als zwei Tagen habe ich die Beute geöffnet und den Rahmen mit dem Papier herausgeholt. Statt mehrere Löcher wurde das Papier fast nur oben aufgefressen:

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Ich habe mir schon am nächsten Tag gedacht, dass die Vereinigung gut geklappt hat, da der Flugbetrieb einen sehr guten Eindruck machte. Fast jede zweite Biene kam mit dicken Pollenhöschen rein und sie machten einen sehr ruhigen Eindruck.

Nun zu unserem Problemkind, dem gelben Naturschwarm-Volk mit Maya: Die erste Durchsicht zeigte, dass sie wie verrückt gebaut haben. Naturschwärme bauen in der Regel sehr gut und stark in den ersten Wochen. Allerdings habe ich keine Stifte und keine Maden gesehen.
Ok, ich habe auf dem frischen Wabenwerk eh´ meine Probleme, frische Eier zu finden (das war schon im Imkerkurs mein Problem ;-)), aber ich sah auch keine einzige Made.
Also: unbegattete Königin? Wäre eigenartig, da es sich um einen Vorschwarm handelte (oder handeln sollte laut Imker, von dem wir den Schwarm erworben haben). Oder doch auch hier die Königin verloren? Dafür bauten sie aber zu stark/intensiv.

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Für eine Weiselprobe (dazu hängt man frische Brut in das Volk. Wenn keine Königin mehr vorhanden ist, dann ziehen sich die Mädels aus den frischen Eiern eine neue Königin nach) hatte ich auf Anhieb keine frischen Eier, so dass ich bei einem Bio-Imker in der Nähe eine frische Brutwabe erworben und reingehängt habe. Jetzt warte ich ab.
Etwas eigenartig kommt mir das schon vor: das Volk ist nicht unruhig genug für den Verlust einer Königin, aber in Ordnung kann ja auch nicht alles sein.

Bei der Durchsicht habe ich auch bei allen Schwärmen die Varroabehandlung mit dem in Deutschland endlich zugelassenen Oxalsäure-Sprühverfahren durchgeführt. Ich war sehr überrascht, wie gut die Bienen die Behandlung vertragen haben. Wie erwartet bislang nur sehr wenig Milbenfall, aber es sind ja bislang nur vier Tage vergangen.

In ein paar Tagen mehr…

Admin - 10:30 @ Imkern