Isabella Schicktanz
Tanzt der Körper, gerät die Seele in Bewegung

Imkern mit der Einraumbeute 2017 bis 2019

Die Blogbeiträge der ersten Jahre habe ich an dieser Stelle abgelegt.

Neueste 5 Einträge

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  • Und wie geht es den Neuankömmlingen?
  • Von dem Schwarm, der uns WIRKLICH Arbeit machte ;-)
  • Es schwärmt sich besser zusammen - aber vier Schwärme in einer Woche?
  • Verpollte Brutnester - dann mal fröhliches Schwärmen

04.10.2017

Letzte große Durchsicht in diesem Jahr mit gemischten Gefühlen

Vor zwei Wochen habe ich Mitte September die letzte große Durchsicht vorgenommen. Hintergrund war, dass ich beim Rot-Blauen Volk bei gutem - fast sommerlichen - Wetter auffallend viele Drohnen gesehen habe.

Ich dachte sofort an eine stille Umweiselung (in diesem Fall würde die alte Königin durch eine neue ersetzt werden, was zu dieser späten Zeit im Jahr alles andere als gut wäre). Allerdings war eine Drohnenbrütigkeit auch nicht auszuschließen (in diesem Fall ist die alte Königin verstorben und die Arbeiterinnen konnten sich keine neue mehr nachziehen; so legen die Arbeiterinnen dann selbst unbebrütete Eier, aus denen nur Drohnen schlüpfen können).

Da ich aber jeden Tag am Flugloch die Völker beobachte, dass munter und vollkommen ruhig Pollen und Nektar eingetragen wird, erschien mir das alles doch sehr eigenartig.

Also am nächsten Tag - leider ohne Kamera - alle Völker durchgeschaut.

Mit dem Rot-Blauen Volk habe ich begonnen. Neben den vielen Drohnen habe ich noch übermäßig viel Brut in allen Stadien gesehen, bis hin zu frischen Eiern, die gelegt wurden. Königin also vorhanden und noch - wie ich finde - etwas übermäßig stark in Eilage. Viel neue Brut heißt ja auch, dass die Arbeiterinnen diese pflegen müssen - nicht so gut für die Winterbienen, die ihre Kräfte für den Winter schonen müssen.
Hier werde ich sehen, ob sich die späte Brutphase noch rächen wird. Die Drohnen kann ich mir aber so auch nicht erklären.

Beim gelben Volk habe ich nur noch ein sehr kleines Brutnest gefunden und die Volksgröße ist schon ordentlich geschrumpft. Wenn es Mitte Oktober (und nicht Mitte September) wäre, fände ich dies normal, so klassifiziere ich auch dieses Volk zu meinem (noch) kleinen Sorgenkind. Frische Brut war aber auch vorhanden, also ist die Königin zumindest da. Auch dieses Volk war ausgesprochen ruhig.

Nun mein neuerdings größtes Sorgenkind: das grüne-weiße Volk hatte keine neue Brut. Es ist sehr stark angewachsen und war vollkommen entspannt und ruhig. Sie tragen Pollenhöschen und Nektar ein, aber ich habe rein gar keine frische Brut gesehen. An eine Weisellosigkeit will ich gar nicht glauben, weil von der reinen Fluglochbeobachtung alles paletti aussieht. Es gibt auch keine Weiselzellen oder ähnliches.
Natürlich kann es auch hier mehrere Gründe geben: die Königin könnte nach/in der Varroabehandlung aus der Brut gegangen sein oder ich sehe die neuen Eier auf den neuen Waben wieder nicht bei dem Spätsommerlicht (alles möglich) oder oder oder …
Ich habe lange hin- und herüberlegt, werde aber nicht eingreifen und noch etwas warten.
  
Die Bienenkiste ist auch noch voll in der Brut, wenn ich dem Polleneintrag trauen kann. Ein kurzes Öffnen zeigte, dass nur wenig weitergebaut wurde.
Ich konnte an den äußeren Enden etwas verdeckelte Brut erkennen.

IMG_5082.jpg

Nach dem Schließen der Bienenkiste war es wirklich drollig, wie die Bienen mit ihren poliert wirkenden Hinterteilen den Weg für die zurück kehrenden Schwestern signalisierten:

IMG_5096.jpg

Nun werden nochmals die Gewichte der Beuten notiert und dann kann der Herbst/Winter kommen.

Admin - 08:01 @ Imkern