Imkern mit der Einraumbeute 2017 bis 2019

28.12.2017

Der Jahresabschluss - ein soo schönes Bienenjahr!

Der Titel würde jedem Imker den Kopf schütteln lassen. Dieses Jahr war aus Imkersicht alles andere als gut (zumindest bei uns) - viel zu nass im Sommer, viel zu nass im Herbst, viel zu mild im Winter (bis jetzt). Alles vollkommen ungünstig für die Bienen.

Dennoch - ich meine einfach “mein” Bienenjahr. Ich habe in diesem Jahr die Liebe zu den Bienen entdeckt und bin dafür so unglaublich dankbar!

Ich weiß, dass nicht alle meine Völker den Frühling erleben werden (davon gehe ich zum aktuellen Zeitpunkt aus), aber der Gedanke, im späten Frühjahr wieder bei den Bienen sein zu können, lässt mein Herz kleine Sprünge machen.

Ich freue mich auf den März mit höheren Temperaturen, wenn ich sehen kann, wie die Bienen ihre ersten Reinigungsflüge durchführen und das Leben im Stock erwacht.

Aber wenn ich zurückdenke, was habe ich alles für Fehler in diesem Jahr gemacht, ohje…

Und was ist alles schief gegangen…

Es war auch fast alles dabei:
- Kunstschwärme aus drei Bundesländern gekauft und einlogiert
- Naturschwarm gekauft und einlaufen lassen
- Naturschwarm wieder ausgezogen, eingefangen und erneut einlaufen lassen
- zwei Völker mittels Zeitungspapier vereinigt
- mindestens drei Königinnen verloren (von denen ich weiß)
- zweimal beim Notarzt mit Bienenstichen auf der Kopfhaut, so dass meine Augen vollkommen zugeschwollen und ich blind war

Ich habe im Oktober wirklich überlegt, ob ich es nicht sein lassen soll. Die Sorgen, die ich mir immer mache, gehen mir schon sehr nah.

Aber als Mitte November wieder ein paar Tage über 12°C waren und aus allen Beuten die Bienen strömten, um Pollen einzuholen (gleich nebenan befindet sich über den Winter Ackersenf, der blüht), dann kann ich nicht mehr anders. Es hat mich eben erwischt und ich möchte dabei bleiben.

Meine nächsten Aufgaben auf dem Zettel:

Vorsatz 1
Cooler mit Problemen umgehen lernen (das steht ganz oben, auch im Interesse meines Mannes).

Vorsatz 2
Meine zwei neuen Einraumbeuten anstreichen. Ich habe zwei neue Einraumbeuten bei Mellifera bestellt: eine als Reserve und eine zum neu Aufstellen.
Zur Reserve, das hat zwei Gründe: 1. ich habe ein Schimmelproblem im November bekommen. Die Modelle der Einraumbeuten von Mellifera haben einen geschlossenen Boden. An der Revisionsklappe hinten lief immer etwas Regenwasser ein - so gab es hinten an der Klappe schon den ersten Schimmel im September/Oktober. Nun ist der Boden auch befallen.
Das Problem ist Mellifera bekannt und die neuen Modelle sollen hier Abhilfe schaffen durch kleine Neuerungen. Als Tipp habe ich von Mellifera genannt bekommen:
“Was Ihnen ohne großen Aufwand helfen kann ist, wenn Sie das Wachstuch an der Seite an der auch der Lüftungsschlitz ist, etwas aufrollen, so dass ein ca. 4-5mm Abstand zur Weichfaserplatte entsteht und ganz oben auch noch Luft entweichen kann. Wenn Sie etwas Propolis von den Rähmchenoberträgern abkratzen und in Spiritus lösen (1 Teil Rohpropolis auf 3 Teile Spiritus, 3 Wochen täglich in einer Flasche schütteln, dann mit einem normalen Kaffeefilter die Wachsreste ausfiltern), haben Sie ein sehr gutes biologisches Fungizid, das die Bienen selbst hergestellt haben. Damit können Sie den Boden und die  Kastenwand in dem Bereich  einstreichen.”
2. ich möchte eine Ersatzbeute haben, wenn entweder unerwartet ein Schwarm kommt, den ich nach der Zeit im Ablegerkasten (davon habe ich schon zwei) umziehen lassen oder einfach eine Beute reinigen muss.

Vorsatz 3
Die Etiketten für meine Honiggläser fertig stellen und den blöden Plotter dazu bringen, sie richtig millimetergenau auszudrucken.

Vorsatz 4
Im Keller die Regale mit den Bienenartikeln neu anordnen und beschriften. Ein einziges Chaos im Moment…

Wir werden sehen - ich freue mich auf den Frühling - nicht nur wegen der Bienen.